Das kurze ABC zu Alltagstraditionen in Rauhnächten
An dieser Stelle möchten wir Ihnen die häufigsten Handhabungen kurz erläutern, welche in der Rauhnachtszeit üblich sind:
Bettstadl knien:
ein Ritual für ledige Frauen zur Thomasnacht
Bleigießen:
die Silvsternacht wird traditionell zum Blick in die Zukunft verwendet. Mittels Bleigießen kann man dies besonders gut machen. Set's zum Bleißießen gibt es im Handel. Hierbei ein Klumpen Blei über einer Kerze auf einem Löffel erwärmt . Sobald das Blei flüssig ist, gießt man selbiges in ein Glas Wasser. Die dann entstandene Form gibt Auskunft über die Zukunft.
Fensterl Brotzeit:
die Wilde Jagd verlässt nur ungern die Welt, denn ihrer Meinung nach braucht der Mensch die Oberhand der Geisterwelt um friedlich udn respektvoll zu leben. Damit die Geister, das Wilde Heer jedoch friedlich von dannen zieht stellt man ihnen in der letzten Rauhnacht der Zwölfernächt Gebäck/ Brot und ein Glas Milch aufs Fenstersims
Die Drud:
in der Rauhnachtszeit sollte man sich von der Drud befreien, denn die Drud ist nichts anderes als das eigene schlechte Gewissen. Man sollte sich besinnen und vielleicht auch mal entschuldigen, die Rauhnächte sind ideal um sich zu verändern
Dreikönigslüften:
in der letzten Rauhnacht, der Nacht zum 06. Januar soll man um Mitternacht die Fenster öffnen und frische Luft einziehen lassen. Dies soll Glück bringen
Frau Holle:
wird in einigen Regionen immer wieder mit den Rauhnächten in Verbindung gebracht. Sie ist oft gleichzusetzen mit Frau Perchte
Glücksspiel:
während einer Rauhnacht ist Glücksspiel untersagt
Haustür:
in der ersten halben Stunde des neuen Jahres sollte man nur die Hintertür offen halten, damit das Glück herein aber nicht mehr nach vorne entweichen kann
06.Januar:
die Rauhnachtszeit ist vorbei, der Christbaum muss heute spätestens entsorgt werden, um das Alte loszuwerden
Jahreszeitliche Rauhnächte:
eine Übersicht aller Rauhnächte im Jahr finden Sie hier
Kirche:
in einer Rauhnacht, um Mitternacht in einer Kirche auf einen Holzschemel aus neunerlei Holz kann man Hexen erkennen. Denn diese sitzen mit dem Rücken zum Altar
Körperpflege:
während einer Rauhnacht sollten keine Haare, Nägel geschnitten werden und man soll in der Zeit besonders Wert auf Körperpflege legen, den Körper Respekt zollen
Kopfbedeckung:
ohne eine Kopfbedeckung soll man in einer Rauhnacht bei Einbruch der Dunkelheit das Haus nicht mehr verlassen
Lossagen:
Rauhnächte sind Nächte der Veränderung. In einer Rauhnacht kann man das Leben leichter verändern, mit dem Lossagen kann man sich so etwa von Belastenden freisprechen und leichter Abschied nehmen
Magie:
man sagt den Rauhnächten magisches nacht. Denn in dieser Zeit ist die Grenze zwischen hier und jetzt zum Geisterreich fließend. Auch wer nicht an Zauber glaubt, der wird in dieser Zeit vieles anders wahrnehmen als sonst.
Maulgaben:
in Teilen Bayern gibt man dem Stallvieh in der letzten Rauhnacht kleine Brotstücke mit geweihtem Salz, damit die Wilde Jagd das Vieh unbeschadet zurück lässt
Monate:
in manchen Regionen ordnet man jede Nacht der Zwölfernächte einen bestimmten Monat zu
Nebel:
man sagt Nebel ist immer ein Vorbote der Rauhnächte.
Pantoffelwerfen:
in der Nacht vom 28.12. auf 29.12. wurden früher oft eine Pantoffel über die Schulter geworfen, zeigt die Spitze zur Tür verlässt jemand das Haus, zeigt sie zu einem selbst kommt ein Mensch ins Leben
Perchtenmilch:
eine Schüssel voll Milch, die über Nacht nach draußen gestellt wird. In ihr befinden sich so viele Löffel wie Bewohner im Haus sind. Der Löffelinhaber mit den meisten Rahm hat im neuen Jahr am meisten Glück
Putzen :
...sollte man vor der Christnacht Türschlösser und Türgriffe, denn dann kommt das Glück besonders gern herein
Räder/ Bewegung:
man sagt in den Rauhnächten soll nach dem Abendläuten kein Wagenrad mehr bewegt werden, da man sonst das Schicksalrad aufweckt.
Räuchern :
in der Rauhnachtszeit ein übliches, tägliches Ritual, oft mit Weihrauch oder anderen luftreinigenden Kräutern, geräuchert wird gegen den Uhrzeigersinn
Rauhnachtsgestalten :
jede Region hat ihre eigenen Rauhnachtswesen, Gestalten denen man bestimmte Handlungen nachsagt
Rauhnachtsanfang:
eine Rauhnacht beginnt nach dem Abendläuten um 18 Uhr und dauern bis 6 morgens bzw. in manchen Regionen wird eine Rauhnacht von 24 Uhr bis 23.59 des nächsten Tages begangen
Rauhnachtshexen:
Rauhnachtshexen sind Zaunreiterinnen, dass heißt sie stehen mit einem Fuß im Hier mit dem anderem in der Geisterwelt. In jeder Rauhnacht können sie unartige Kinder und Erwachsene zum Schreck in die andere Welt schubsen
Rauhnachtszeit:
Rauhnächte gibt es im ganzen Jahreskreis, die bekannteste zusammenhängende Rauhnachtszeit sind jedoch die zwölf Nächte zum Jahreswechsel.
Ruhe:
Rauhnächte soll man stets in Ruhe und mit Respekt erleben, sie sind die ideale Zeit um inne zu halten
Sauberkeit:
die Wilde Jagd welche in den Rauhnächten Oberhand hat, mag kein Chaos. Daher empfiehlt es sich in jeder Rauhnacht Ordnung in den eigenen Wänden zu halten
schwarze Katzen:
früher sagte man streunende schwarze Katzen sind verzauberte Hexen, die sich in den Rauhnächten zurück verwandeln können. Deshalb nahm man früher in den Zwölfernächten keine fremden Katzen mit ins Haus
Stöckerlziehen:
in den Zwölfernächten kann man mit abgebrochenen Holzzweigen die Zukunft deuten
Stolpern:
man sagt in Rauhnächten soll man still und andächtig gehen, um ein Stolpern zu vermeiden. Denn wer stolpert ist wohl augenscheinlich mit etwas anderem beschäftigt und konzentriert sich zu wenig auf die Ruhe und den Moment, ein Vergehen das die WIlde Jagd bestraft mit Verletzungen am Bein
Streitigkeiten:
jeder Streit, jeder Zwist sollte vor dem Ende einer Rauhnacht beigelegt werden da er sich sonst weiter verbreitet
Tiere:
Tieren sagt man in den Rauhnächten nach, dass sie mit dem Menschen besser kommunizieren als sonst. Sie verhalten sich anders, sie reagieren anders.
Träumen:
man sagt in den Rauhnächten träumt man besonders intensiv. Man sollte sich daher ein Notizbuch zur Seite legen und sich so manchen Traum notieren, diese TRäume enthalten oft Botschaften
Türen knallen:
während einer Rauhnacht soll man keine Türen knallen, da die Wilden das nicht mögen und sonst den Blitz und Donner vorbei senden
Wäsche aufhängen:
während einer Rauhnacht darf keine Wäsche aufgehangen werden, da sich sonst das Wilde darin verfängt und man quasi das Böse dann mit der Kleidung anzieht
Wäsche waschen:
man sagt in der Christnach, der Silvesternacht sowie der Dreikönigsnacht soll keine Wäsche gewaschen werden da man sonst jemanden das Leben im neuen Jahr auswäscht. Diese Nächte gilt es in Ehrfurcht zu verbringen
Wasserschüssel:
eine Wasserschüssel kann in der Thomasnacht/ Andreasnacht die Zukunft zeigen
Wegkreuzungen:
in den Rauhnächten sind Straßen und Wegkreuzungen Orte, die man meiden sollte denn dort tanzt das Wilde, die Hexen der Lüfte.
Wilde Jagd:
die Wilde Jagd sind ein Himmelsheer, dass in den Rauhnächten durch die Lüfte zieht und auf den Menschen, sein Tun und Handeln blickt. Man sagt ihnen aufgrund ihres schrecklichen Aussehens Böses nach, doch wer in Respekt und Ehrfurcht lebt der wird von ihnen belohnt
Wünsche:
in Ehrfurcht vorgetragen, auf einen Zettel notiert kann man während den Zwölfernächten 12 Wünsche an die Wilde Jagd äußern
Wünschelrute:
schneidet man am Dreikini Tag eine Weidenrute, eignet sich diese als Wegweiser zu Gold, Silber, Wasser- je nachdem nach welchen König man sie benennt. Caspar findet Gold, Balthasar findet Silber und Melchior findet Wasser.
Zwiebeln:
Zwiebeln sind mit Salz betreut in manchen Regionen in beliebtes Zukunftsritual. Bleibt das Salz trocken, wirds ein normales Jahr, wird das Salz kĺump und feucht bringt's Jahr Tränen und schwere Zeiten
Zwölfernächte:
sie beginnen in der Nacht vom 24.12. auf 25.12. und enden in der Nacht vom 05.01. auf 06.01.
Autor: Claudia Zink